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Fono Forum: Interview mit Margarita Höhenrieder

Eine “eindrucksvolle, packende Stunde Musik“, nannte Ingo Harden im FONO FORUM 1/2020 Margarita Höhenrieders CD mit Werken von Clara und Robert Schumann. Generell schwärmen Kritiker in aller Welt von ihrem farbigen, prägnanten und gewichtigen Spiel.

Auszüge aus dem Interview:

Frau Höhenrieder, warum haben Sie im Beethoven-Jahr ausgerechnet die Cellosonaten herausgebracht?
Ich bin seit Studienjahren eng mit dem Cellisten Julius Berger befreundet. Wir haben uns unser ganzes Leben mit Beethoven befasst. […] Beethoven hat mit seinem Werk für Klavier und Cello eine neue Gattung geschaffen, indem er das Klavier nicht mehr nur als Begleitinstrument gesehen hat, sondern die beiden Instrumente absolut gleichwertig behandelte. Dadurch stellt diese wunderbare Kammermusik für Pianisten eine große Herausforderung dar. 

Ist Beethoven der wichtigste Komponist in Ihrem Leben?
Ja, und dann kommt gleich Chopin. […] Außer von meinen Lehrern erhielt ich die entscheidenden Interpretationsimpulse durch das gemeinsame Arbeiten und die Konzerte mit großen Dirigenten und Spitzenorchestern, aber auch in der Kammermusik. Ich hatte zum Beispiel das große Glück, mit Claudio Abbado das zweite Klavierkonzert aufführen zu können, mit dem Mahler Chamber Orchestra im Teatro Real in Madrid. […] 

Sie sind über Carl Czerny, Theodor Leschetitzky, Artur Schnabel und Leon Fleisher Ur-Ur-Ur-Enkelschülerin von Beethoven. Schlägt sich das in Ihrem Spiel nieder?
Ich glaube, da ist so ein unsichtbares Band. Man spürt innerlich, da kommt etwas über diese Linie von Beethoven auf direktem Weg zu einem selbst. Die daraus resultierende Bewusstseinserweiterung und diese spezielle Freude erzeugen vermutlich besondere Schwingungen. 

Ist Ihr Beethoven dadurch „authentischer“?
[…] Von Beethoven stammt der wunderbare Satz: Eine falsche Note zu spielen ist nicht schlimm, aber ohne Leidenschaft zu spielen ist unverzeihlich! […] Gerade Leon Fleisher legte größten Wert auf einen schönen, kantablen Klavierton und auf das richtige Timing in der Musik und natürlich auf die richtige Pedalisierung. […]

Seit 1991 unterrichten Sie hier in München (Hochschule für Musik und Theater). Wie ist es, dem eigenen Lehrer zu folgen?
Das ist eine Ehre für mich, Ludwig Hoffmann war zu seiner Zeit einer der führenden Virtuosen, Liszt-Preisträger, kein deutscher Pianist hat das Tschaikowsky-b-Moll-Konzert so gespielt wie er. Es ist für mich sehr nostalgisch und schön, dass ich im gleichen Zimmer unterrichte, in dem ich selbst als Studentin Unterricht erhalten habe.

Interview: Arnt Cobbers in FONO FORUM, Januar 2021

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Das Interview, S. 18

Besondere Schwingungen

Warum die Münchner Pianistin Margarita Höhenrieder Beethoven besonders authentisch spielt und doch noch immer als Geheimtipp gilt.

Von Arnt Cobbers

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Zum Tod von Leon Fleisher

Margarita Höhenrieder im Gespräch mit Jochen Hubmacher, Musikjournal Deutschlandfunk, 3. August 2020

Margarita Höhenrieder und Leon Fleisher, Konzert Zeche Zollverein, Essen 2014

Margarita Höhenrieder und Leon Fleisher, Konzert Zeche Zollverein, Essen 2014

Margarita Höhenrieder und Leon Fleisher, Interview 2014

Margarita Höhenrieder und Leon Fleisher, Interview 2014

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Abschlusskonzert "Ein Fest für Beethoven"

28. November | HarzClassixFestival | Am Pulverhaus 1, Clausthal-Zellerfeld | 20 Uhr
Abschlusskonzert "Ein Fest für Beethoven"
Margarita Höhenrieder (Klavier), Gidon Kremer (Violine), Jörg Widmann (Klarinette), Alban Gerhardt (Violoncello), Giedre Dirvanauskaite (Violoncello), Andreijs Osokins (Klavier)
Info und Karten: HarzClassixFestival

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Beethoven-CD Höhenrieder & Berger Reviews

Feuilletonscout
Nicht nur die berühmten fünf Cellosonaten, sondern auch drei Variationenwerke stehen auf dem anspruchsvollen und doch sehr unterhaltsamen Programm des Cellistin Julius Berger und seiner Partnerin am Klavier Margarita Höhenrieder. Das Duo stand schon öfter im Studio gemeinsam vor den Mikros, […] Die Interpretation der Sonaten ist von Grunde auf – bei aller bravourösen Bewältigung der kniffligen technischen Seite – meisterlich durchdacht und musikantisch zugleich. Ein freies Miteinander von Gleichgesinnten, die über den Notentext hinaus eine eigene Welt schaffen und mit ihrer Zuhörerschaft einen aus dem Augenblick geborenen Pakt schließen. […]

GRIMES MAGAZINE A Social Media Music Magazine
Margarita Höhenrieder and Julius Berger, two internationally distinguished, multi-award-winning personalities, have come together playing the most beautiful piano piece. Very talented they are. There technique Classical piano is there tool to express there self through the piano playing and internally,without restriction or hesitation. Music is inside. Definitively the most piano piece ever written. I like alot! They explain it and there music video on youtube. "Complete Works for Piano & Cello" is so Brilliant Classics. It's also a captivating moment, one that anchors the piano everyday world and reveals something essential.

Online Merker Die internationale Kulturplattform
[…] Die Interpretation der Sonaten ist von Grunde auf – bei aller bravourösen Bewältigung der kniffligen technischen Seite – meisterlich durchdacht und musikantisch zugleich. Ein freies Miteinander von Gleichgesinnten, die über den Notentext hinaus eine eigene Welt schaffen und mit ihrer Zuhörerschaft einen aus dem Augenblick geborenen Pakt schließen. […]

Klassiek Centraal
Pianiste Margarita Höhenrieder en cellist Julius Berger bogen zich over Ludwig Van Beethoven zijn vijf sonates en twee variaties voor cello en piano. Zeven is een heilig getal, niet dat de werken ‘heilig’ zijn, maar ze zijn een baken in de wereld van de muziek en behoren tot Beethovens schat die aanbeden mag worden. […]

Beethoven 2020_Höhenrieder_Berger.jpg

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Concert in Lisbon

27. Oktober | Centro Cultural De Belém - Grande Auditório Lisboa | 19 Uhr
Piano Margarita Höhenrieder
Violoncelo Julius Berger
Coprodução CCB/Embaixada da República Federal da Alemanha – Lisboa

Margarita Höhenrieder

Margarita Höhenrieder

Julius Berger

Julius Berger

Ludwig van Beethoven (1770-1827)

Sete variações, em Mi Bemol Maior, sobre a ária Bei Männern, welche Liebe fühlen da ópera A Flauta Mágica, de Mozart, WoO 46

Sonata n.º 2, em Sol menor, op. 5, n.º 2

   I. Adagio sostenuto ed espressivo

   II. Allegro molto più tosto presto

   III. Rondo. Allegro

Sonata n.º 5, em Ré Maior, op. 102, n.º 2

   I. Allegro con brio

   II. Adagio con molto sentimento d’affetto

   III. Allegro - Allegro fugato

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I am quite a fan of Margarita Höhenrieder

Piano Works by Clara and Robert Schumann
Margarita Hohenrieter
Solo Musica SM312 (naxosdirect.com)

I am quite a fan of pianist Margarita Höhenrieder, particularly playing the Schumanns. However, my immediate and continued focus of attention on first hearing this disc was not on the repertoire, not on the pianist, but on the piano. Attending to its authenticity, Höhenrieder tells the story of how this recording came to be. “After just a few notes on the exceptionally fine Pleyel grand piano in Kellinghausen, north of Hamburg, in a collection of Eric Feller’s, I found myself plunged into a different century. The pianoforte was built in Paris in about 1855 and professionally restored using historical materials and methods. It is absolutely uniform with the instrument that Chopin possessed and of typically French elegance – in sound as well as in appearance. It reflects the soul of the Romantic era. Apart from that, it offers an authentic testimony to the sound of the instruments that Fryderyk Chopin and Robert and Clara Schumann played.”

The technique then required to play this piano differs from today’s. The sound from this old instrument is finely articulate and does not produce the same overtones and resonance, nor the volume. Such instruments were expected to be heard in a room or salon having only a fraction of the volume of today’s concert halls. Moreover, a suitable room for a perfect recording is certainly essential. In this case a private salon in Zug, Switzerland from January 16 to 18, 2019 was just that.

Our pianist was right; what we hear here takes to us back to a different century. I hope that Solo Musica plans to record Chopin with Höhenrieder playing the same instrument. That would be something to hear.

Bruce Surtees: The WholeNote Feb 2020

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Porträt Margarita Höhenrieder

PIANONews 02/2020: Anläßlich der Veröffentlichung der neuen CD Piano works by Clara & Robert Schumann: “Seit meiner Jugend fasziniert mich die Liebesgeschichte zwischen Clara und Robert Schumann”

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New CD: Piano Works by Clara & Robert Schumann

cover_cd_pleyel piano2.JPG

Nach nur wenigen Tönen auf diesem außergewöhnlich schönen Pleyel-Flügel in Kellinghusen, nördlich von Hamburg, in einer Sammlung von Eric Feller, konnte ich eintauchen in ein anderes Jahrhundert. Dieser Hammerflügel wurde um 1855 in Paris gebaut und fachgerecht mit historischen Materialien und Methoden restauriert. Es ist absolut baugleich mit dem Instrument, welches F. Chopin besaß, und von typisch französischer Eleganz –im Klang wie auch in der Optik und spiegelt den Geist der romantischen Epoche wider. Außerdem gibt er ein authentisches Klangzeugnis der Instrumente, die u.a. F. Chopin, Robert und Clara Schumann spielten.

Claras Vater, Friedrich Wieck, schenkte seiner Tochter einen in Wien gebauten Streicher-Flügel. Mir persönlich schien aber gerade der Pleyel das ideale Instrument, um die pianistisch höchst anspruchsvollen Werke von Robert und Clara Schumann sowohl so authentisch wie möglich als auch pianistisch so präzise wie möglich zu interpretieren.

Das ständige Streben der heutigen Musikwelt nach immer größeren und vielseitigeren Instrumenten und architektonisch und akustisch anspruchsvollen Auditorien führte dazu, dass ich nach einem überzeugend authentischen Klang für Kompositionen suchte, die etwa in der Zeit von 1830-1840 entstanden sind, aber auch nach einem geeigneten Aufführungsort suchte – vergleichbar mit einem Salon aus der Mitte des 19. Jahrhunderts und anders als die heutigen Konzertsäle.

Margarita Höhenrieder

Hier: CD hören und kaufen

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Pleyels Instrumente sind das non plus ultra*

Pleyel ca. 1850, Paris Foto: Suzanne Schwiertz

Pleyel ca. 1850, Paris
Foto: Suzanne Schwiertz

*”Pleyels Instrumente sind das non plus ultra”, Frédéric Chopin, 1831

Zur neuen CD Piano works by Clara & Robert Schumann:
"[…] Den Rahmen des Albums stecken die Sonate für Klavier in g-moll von Clara Schumann und diejenige ebenfalls in g-moll von ihrem Robert ab. Auf einem Pleyel Flügel aus dem Jahr 1855 (Chopin besaß ein baugleiches Instrument) hat Margarita Höhenrieder die CD in einem privaten Salon in der Schweiz eingespielt. Mir gefallen besonders der trotz aller romantischen Grundierung und der großen weltumspannenden emotionalen Geste klare Anschlag und die ausbalancierten, nichtsdestoweniger prononcierten dynamischen Kontraste. Der gewählte Aufnahmeort – im Vergleich zu modernen Konzertsälen ein sehr kleiner Raum – tut das seinige, um bei aller Opulenz des Klangs die Intimität, den Witz, den Gefühlsüberschwang und -abschwung, das Irrlichternde der Stücke optimal zur Geltung zu bringen.

Charme und Eleganz sind Markenzeichen der in München lebenden Pianistin, die mit erzählerischer Kraft und technischer Bravour in das Universum des berühmten Ehepaars taucht. […]

Clara Schumanns Sonate in g-moll, deren 1. und dritten Satz Clara Robert nicht nur zu Weihnachten 1841 einfach schenkte, sondern ihm damit auch eine „recht zarte“ Überraschung und wir nehmen an große Freude bereitete, sind so wie ihre „Trois Romances“ Op. 11 als lyrische Liebeserklärungen zu begreifen. Als Vierzehnjährige lernte Clara den 23-jährigen Robert kennen, mit 16 gab es den ersten Kuss. Und der muss es wohl in sich gehabt haben. Was Leidenschaft und Anspruch anlangt, so steht Robert Schumanns Sonate in g-moll in Nichts an Intensität dem späteren Schwesternwerk Claras nach.

Beim im ersten Satz schon jazzige Rhythmen vorwegnehmenden revolutionären Stück kann Margarita Höhenrieder zeigen, was sie alles drauf hat. Und das was wir vernehmen ist enorm. Die berühmte Pianistin hat ihren eigenen Tonfall der Romantik und vollführt einen pianistischen Parforceritt an Tempo und virtuoser Dichte. Pianistische Sonderklasse und ein weiterer schöner „Beleg“ der inventorischen Verschränkung der beiden in großer Liebe einander verbundenen Künsterherzen Clara und Robert.”

Dr. Ingobert Waltenberger: Online Merker, Die internationale Kulturplattform, 14.09.2019

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Konzert Dornier Museum Friedrichshafen

Claude Dornier 05.12.2019.JPG

05. Dezember | Dornier Museum | Claude-Dornier-Platz 1, Friedrichshafen | 19.30 Uhr
Prof. Margarita Höhenrieder (Klavier) und Prof. Julius Berger (Violoncello)
Festakt - Programm:
Ludwig van Beethoven 12 Variationen über "Ein Mädchen oder Weibchen" aus der Oper "Die Zauberflöte" von Mozart op.66
Ludwig van Beethoven 12 Variationen über ein Thema aus dem Oratorium "Judas Maccabäus" von Händel
Ludwig van Beethoven Sonate Nr.2 in g moll ,op.5 / 2
Adagio sostenuto e espressivo
Allegro molto più tosto presto
Rondo: Allegro
Infos: Dornier Museum Friedrichshafen

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CD reviews

“[…] Einmal, weil Margarita Höhenrieder auf einem alten, schon um die Mitte des 19. Jahrhunderts gebauten Pleyel-Flügel spielt, der für unsere Ohren heute nicht nur einfach vorläuferhaft „alt“ klingt wie in Aufzeichnungen so vieler anderer Instrumente aus spätromantischer Zeit. Er wirkt vielmehr akustisch völlig unverstaubt und offenbart eine ganz und gar eigene Charakteristik mit klanglichen Farbnuancen in den verschiedenen Lagen, die modernen Flügeln gleich welcher Marke abhandengekommen sind. […]”
fonoforum.de

“De Münchener pianiste Margarita Höhenrieder neemt ons met haar Pleyel vleugel uit 1850 rechtstreeks mee naar de jaren veertig van de negentiende eeuw. Naar Leipzig gaat de reis, waar we het dan nog gelukkige echtpaar Robert en Clara Schumann aantreffen. Clara met haar eersteling op de arm, Robert nog onwennig als kersverse echtgenoot, die zijn bruid slechts na een rechtszaak aan de klauwen van zijn bezitterige schoonvader wist te ontrukken. […]”
Klassiek Centraal

“CD, critique. SCHUMANN, Clara et Robert : Sonates. Margarita Höhenrieder (1 cd Solo Musica). Née le 13 septembre 1819 , Clara Schumann, aurait donc eu en septembre 2019 : 200 ans. Rien de moins. Voilà qui mérite un programme spécifique. Celui défendu par la pianiste Margarita Höhenrieder suscite l’adhésion car il est risqué (clavier d’époque) et réussit la maîtrise de l’instrument en dépit de sa mécanique très délicate et de la sonorité imprévisible qui en découle. […]”
classiquenews

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PIANONEWS Nov 2019

PIANONews: CD des Monats
Robert Schumann: Papillons Op. 2; Sonate Nr. 2 9-Moll Op. 22
Clara Schumann: Sonate g-Moll; Trois Romances Op. 11
Margarita Höhenrieder, Klavier (Pleyel um 1855)

“Natürlich hat sich die Pianistin Margarita Höhenrieder hier nicht das erste Mal dem Spannungsverhältnis zwischen Robert und Clara Schumann genähert. Bereits vor Jahren hat sie die Klavierkonzerte der beiden auf einer Aufnahme vereint. Nun aber fand sie in der Sammlung von historischen Tasteninstrumenten von Eric Feller einen Pleyel-Flügel, der um 1855 entstand - und fühlte sich sogleich inspiriert, Klavierwerke der Schumanns auf diesem Instrument zu spielen. Neben dem Instrument suchte sie nach einem Musiksalon, der dieser Musik im Klang näher wäre, als ein moderner Konzertsaal. Diesen fand sie im Schweizer Zug. Dabei hat sie nicht einfach einige Werke von Robert und Clara Schumann vereint, sondern solche, die eine Beziehung zueinander haben. So ist die Sonate g-Moll von Clara Schumann von 1841 eine Verneigung vor der g-Moll-Sonate von Robert, die dieser nochmals mit einem neuen Abschlusssatz auf Claras Wunsch hin versah. Die früh entstandenen „Papillons“ von Robert finden bei Clara in ihren „Trois Romances“ einen Widerhall. Sofort wird man als Hörer in die intime Atmosphäre des Salons hineingezogen, sitzt förmlich vor dem Flügel, den Höhenrieder nicht weniger fordert als ein modernes Instrument. Aber dennoch weiß sie die Iyrischen Stärken und den Obertonreichtum dieses Instruments in Claras Sonate grandios auszuloten. Ihr gelingt das Scherzo so freudig und bestechend scharf in seiner musikalischen „Einfachheit“, dass man noch vor dem das Werk beendenden Rondo überzeugt ist von der Schaffenskraft der Komponistin wie der Interpretin. Und die bekannten „Papillons“ Schumanns weiß sie mit erzählerischer Kraft zu formen, wobei sie zwar Rubati nutzt, aber diese kurzen Petitessen nicht etwa als virtuose Ausdrucksstücke sieht, sondern ihnen die natürliche Wildheit und Ausdruckskraft zukommen lässt, die in diesem Klangbild den jungen und aufbäumenden Komponisten Schumann vorstellbar macht. Das ist brillantes Klavierspiel, persönlich, aber ohne übertünchendes Gehabe einer Interpretationstradition, die dieser Musik nicht gerecht wird. Gut erkennbar auch der unterschiedliche von Höhenrieder bei den beiden Werkschaffern produzierte Klang: Clara ist feinsinniger in ihrer Schreibweise, nicht weniger komplex, aber dennoch leichter im Ausdruck (wie im „Andante“ der „Irois Romances“). Die g-Moll-Sonate Schumanns besticht in Höhenrieders Darstellung mit allem, was bei Schumann so wichtig ist: liedhafte Lyrik, durchwirkt mit der überschäumenden und ausbruchartigen Ästhetik des Genies. Diese Einspielung ist ein Genuss unter den vielen Schumann-Einspielungen dieses Jahres.”

Carsten Dürer: PIANONews, November/Dezember 2019, S. 104

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